Erneuerbare Antriebsenergien in der Land- und Forstwirtschaft…
9. …nutzen die Potenziale der verfügbaren Flächen – ganz im Sinne des Haferprinzips!

Wussten Sie, dass für die Bewirtschaftung der Äcker, Weiden und Forste wurde früher ein erheblicher Teil der Ernte – etwa 30 % des Hafers – als Futter für die Zugtiere verwendet wurden?
Energie aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen diente also schon immer auch der Mobilität. Heutzutage verwendet man meist Diesel oder andere fossile Kraftstoffe, die mit großem Aufwand – und nicht selten unter fragwürdigen ökologischen und sozialen Bedingungen – aus tiefen Lagerstätten gefördert und dann über lange Strecken importiert werden müssen. Auch die Folgen aus den irreversiblen Zerstörungen der dortigen Ökosysteme, die ganze Landstriche unbewohnbar machen und zur Abwanderung zwingen, dürfen nicht vergessen werden.
Zurück zum Haferprinzip: Es erinnert uns daran, dass der Energieeinsatz in der Landwirtschaft schon immer Teil der Flächenplanung war – und dass Energie aus der Fläche auch heute wieder sinnvoll genutzt werden kann. Mit modernen Verfahren und Antriebstechnologien braucht es inzwischen nur einen Bruchteil dieser Flächen, um die benötigte Energie selbst zu erzeugen.
Als Beispiel sei Pflanzenölkraftstoff genannt: Bei einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von etwa 100 Litern Diesel pro Hektar Ackerland reichen bereits weniger als 10 % der Fläche eines Betriebs aus, um durch Rapsanbau den gesamten Energiebedarf mit eigenem Pflanzenöl oder Biodiesel zu decken – völlig unabhängig von fossilen Quellen. Kurz- bis mittelfristig wird es dank Elektrifizierung und Verwendung von Biomethan & Co. sogar nur ca. vier Prozent brauchen.