Klimaschutz

Der Landwirtschaft werden insbesondere Emissionen von Lachgas N2O aus der Düngung und von Methan CH4 aus der Tierhaltung zugerechnet. Entsprechend beliefen sich laut den Zahlen des Umweltbundesamtes die direkten Emissionen aus der Landwirtschaft im Jahr 2018 geschätzt auf 64 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten und damit auf 7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland.

Der Verkehr verursacht etwa 20 % der CO2-Emissionen in Deutschland und deshalb lohnt es sich, fossile Kraftstoffe durch Biokraftstoffe zu ersetzten. Im Jahr 2015 deckten Biokraftstoffe einen Energieanteil von 4,7 % des Kraftstoffverbrauchs in Deutschland. Dadurch konnten im Verkehrssektor ca. 4,9 Mio. t CO2-Äquivalente an Treibhausgasemissionen vermieden werden. Wichtig ist, dass diese Biokraftstoffe möglichst regional hergestellt und verwendet werden, um lange Transportwege zu vermeiden und auch, um leichter die Nachhaltigkeitszertifizierung verifizieren zu können und somit indirekte sowie direkte Landnutzungsänderungen zu vermeiden.

Die Verwendung von Biokraftstoffen und von vor Ort erzeugtem, grünem Strom in land- und forstwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen reduziert die Treibhausgasemissionen und verkleinert den CO2-Fußabdruck landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zu Diesel. Die positiven Effekte auf Klima und Umwelt werden unter anderem durch die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung garantiert.

Vor diesem Hintergrund kann Deutschland bzw. Europa eine internationale Technologieführerschaft bei modernen Schleppermotoren einnehmen, wenn neben Biodiesel auch Pflanzenöl als Kraftstoff in modernen Dieselmotoren eingesetzt werden kann.


Maschinen, welche im Mittellastbereich zum Einsatz kommen, eignen sich zur Nutzung von Biogas, während leichtere Arbeiten wie z.B. die von Hofladern durch Strom bedient werden können. Diese Antriebstechnologien können vergleichsweise einfach in Entwicklungs- und Schwellenländern adaptiert werden, in denen die Kraftstoffversorgung über eine regionale Produktion gesichert werden kann.

Das THG-Minderungspotenzial am Beispiel von Pflanzenölkraftstoffen

Als geschätztes THG-Minderungspotenzial könnte mit einem möglichen bundesweiten Marktanreizprogramm zum Einsatz von Pflanzenölkraftstoffen in der Land- und Forstwirtschaft mittelfristig ein Marktanteil von 20 bis 25 Prozent Bio-Reinkraftstoffen in der Land- und Forstwirtschaft erreicht werden. Das entspricht einer Kraftstoffmenge von ca. 0,30 bis 0,40 Mio. Tonnen jährlich. Bei einer Treibhausgasminderung von heute schon durchschnittlich erreichbaren und nachgewiesenen 60 Prozent (BLE) bei Pflanzenölkraftstoffen (Biodiesel/Pflanzenöl) im Vergleich zum mineralischen Diesel, würde sich eine geschätzte THG-Minderung von ca. 0,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent jährlich ergeben.

Die THG-Minderungspotentiale von pflanzenölbasierten Biokraftstoffen fallen deutlich höher aus, wenn man die positiven Klimaschutzeffekte der anfallenden Koppelprodukte (Eiweißfuttermittel) in der Bilanzierung mitberücksichtigt.

Weitergehende Informationen finden Sie z. B. in der Broschüre "tfz kompakt 9 Biokraftstoffe – Fragen und Antworten" sowie im BBE-Positionspapier "Klimaschutz durch Bioenergie".