„Biomethanbetriebene Landmaschinen helfen nicht nur das Klima zu schÜtzen, sondern erhöhen auch die regionale Wertschöpfung. Der Betrieb von Biomethan-Tankstellen ist verwaltungs- und zertifizierungstechnisch aufwendig. Vereinfachte Verfahren und klare politische Rahmenbedingungen könnten die Weichen fÜr aktiven Klimaschutz in der Landwirtschaft und darÜber hinaus stellen.“

Horst Seide, Landwirt und Biogas-Anlagen-Betreiber

Das Ziel von Horst Seide, Betreiber von 2 Biogas-Anlagen und 6 Biogas-Tankstellen, ist es, unabhängig von fossilen Brennstoffen zu wirtschaften. Bei Strom und Wärme ist er bereits autark und auf dem besten Weg, alle seine landwirtschaftlichen Zugmaschinen auf Biogas umzustellen.

Im Herbst 2016 war der Prototyp eines biomethanbetriebenen Traktors des Herstellers New Holland in seinem Betrieb für vier Wochen im Einsatz. Die am Traktor angebrachten Gasflaschen, welche er problemlos an einer seiner Tankstellen auffüllen kann, reichen derzeit für ca. fünf Stunden Feldarbeit. Allerdings kann die Laufzeit ohne größeren technischen Aufwand weiter gesteigert werden. Für Horst Seide als Praktiker ist es besonders wichtig, dass es durch den Biomethanantrieb zu keinen Leistungseinbußen der 180-PS-Maschine kommt und die Technik zuverlässig arbeitet.

Im laufenden Betrieb ist der Einsatz von Biomethan kostengünstiger als die Verwendung von fossilem Dieselkraftstoff. So spart Horst Seide beim Tanken circa 10 % der Kraftstoffkosten ein und trägt gleichzeitig zum Klimaschutz bei. Das für die Aufbereitung genutzte Biogas stammt von Seides eigener Biogas-Anlage, welche neben Mais auch mit Pflanzenabfällen, z. B. Gemüseabfällen oder Petersilienstängel gefüttert wird.

Ein Großteil des gewonnenen Biogases wird zur Stromund Wärmeproduktion genutzt und in aufbereiteter Form ins Erdgasnetz eingespeist. Etwa 25 % werden für die Biomethan-Tankstellen aufbereitet.